Neue Technologien, kreative Prozessansätze plus effiziente Methoden praktisch erproben ohne Risiko, schlimmstenfalls die gesamte Produktionskette lahmzulegen? Maria Hulla zeigt, wie Lernfabriken diesen logistischen Lerntraum wahr machen.
Die Industrie in Europa steht vor zunehmenden Herausforderungen: Kostendruck, Fachkräftemangel, steigende Dynamik der Nachfragekurven. Schon dies bedingt eine Angehende Mediziner arbeiten in geschützter Umgebung direkt am Menschen, Chemiker in spe sammeln Praxiserfahrung im Labor, Metallbauer-Youngsters schleifen ihre Skills in der Übungswerkstatt. Und künftige Logistik-Fachleute, Produktionsmanager oder Lean Management-Experten? Hier sind die Möglichkeiten in Sachen Hands-On-Training im realitätsnahen Industrieumfeld rar gesät. Die Technische Universität Graz TUG bietet hierfür aber eine smarte Lösung, wie Maria Hulla zu berichten weiß.
Trial And Error
War es vor Jahren gängige Mal schnell einen ganzen Prozess umstellen und sehen, was passiert? Stillstand an der Produktionslinie, um eine neue Idee kurz zu testen? Im realen Industrieleben unvorstellbar. Ganz anders beim Konzept Lernfabrik: Hier spüren Teilnehmende im Sinne des Experiential Learnings die Auswirkungen ihrer Entscheidungen direkt. In diesen Schulungen werden Technologien, Methoden nebst Werkzeugen nicht nur in kurzen Theorieblöcken vermittelt, sondern auf Basis einer möglichst wirklichkeitsnahen Fertigungsumgebung auch gleich praktisch implementiert. Startend in einem ineffizienten Prozess wird ein reales Produkt gefertigt, die Abläufe gemäß des in den Theoriesequenzen Erworbenen über einige Tage hinweg immer weiter optimiert, der Fortschritt der Lernkurve über das Tracking relevanter Kennzahlen geprüft. Aufgrund eigener Entscheidungen erzielte Verbesserungen wie rasche Durchlaufzeiten oder reduzierte Qualitätsprobleme erfahren Teilnehmende direkt plus prompt.
Learning By Doing
Ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt, wie Maria Hulla bestätigt: „Lernfabrikstrainings sind äußerst effizient. Sachverhalte, die man ganz praktisch selbst erfährt und erarbeitet, sind signifikant einprägsamer als bei manch anderer didaktischer Methode“, schildert sie. Konkret vermittelt werden Awareness plus Nutzen von Digitalisierung in Logistik nebst Supply Chain Management, Agilität außerdem Resilienz von Lieferketten, Potentialsteigerung durch Lean Management-Methoden ferner (digitale) Services und Logistiksysteme. Szenarienplanung angesichts Krisensituationen sowie in Bereichen hoher Volatilität gehören zudem zu den möglichen Inhalten. Angewendet werden Lernfabriken sowohl intern betreffs der Schulung von Mitarbeitenden als auch für externe Zwecke unter anderem Showcases oder Kundenbindung im Sinne idealer Customer Experience.
Ready For More
Diese Community mit ihrer Leidenschaft für erfahrungsorientierte Weiterbildung wächst stetig. „Die Chance, risikofrei Neues auszuprobieren, noch digitaler zu werden und sowohl Mitarbeitenden als auch Kunden ein ganz besonderes Lernerlebnis zu verschaffen, lohnt es sich zu nutzen“, postuliert Maria Hulla. Egal ob Training direkt am Institut Innovation-Industrie Management der TUG Technische Universität Graz, Aufbau einer kleinen unternehmenseigen Factory oder Planung einer kompletten Produktionshalle für Bildungszwecke: Universitäten sowie die International Association of Learning Factories verfügenüber umfassende Erfahrung. Diese wird Unternehmen gerne bereitgestellt, um effizient plus zielgruppenorientiert Schritt für Schritt individuelle Lernfabrikstrainings zu gestalten.