Effizient, smart, innovativ: Viele Adjektive charakterisieren heutzutage ein Lager. Doch soll es auch schön sein? Yvonne Meindl-Cavar darüber, wie sich Unternehmen durch das gewisse Wohlfühl-Extra als attraktive Dienstgeber abheben.
Wie man das durchschnittliche Lager logistisch kennt? Nüchtern gebaut, optimiert fürs Business. Das Adjektiv „schön“ kommt den wenigsten als Erstes in den Sinn. Doch jede Lager- und Produktionshalle ist auch Arbeitsplatz der Menschen. Sich in der Gestaltung unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben hier öfter im wahrsten Sinne des Wortes nach der Decke zu strecken, lohnt sich ganz klar laut der SCHÖNSTIL-Geschäftsführenden Gesellschafterin Yvonne Meindl-Cavar. Denn nicht nur Decke, Fußboden und Wände bieten eine bunte Spielwiese, um mit überschaubarem Kostenaufwand den gestalterischen Horizont zu erweitern.
Die Stilfrage gestellt
Doch muss das denn sein? Wenn ein Unternehmen zukünftig angesichts des nahezu grassierenden Personalmangels wettbewerbsfähig bleiben will, dann unbedingt. Es ist ein Thema des Wohlbefindens, der positiv-produktiven Betriebsatmosphäre sowie der Wertschätzung der Mitarbeitenden. „Wow, da hat sich der Dienstgeber wirklich etwas überlegt“ könnte bei vergleichbaren Rahmenbedingungen künftig das Zünglein an der Waage sein, das über Zu- oder Absage seitens des Arbeitnehmenden entscheidet. Auch der bestehenden Belegschaft ein möglichst ansprechendes Umfeld mit Wohlfühlfaktor bieten, rückt selbst logistisch vermehrt in Lager- und Produktionsräumlichkeiten in den Fokus. Fühle ich mich gut? Würde ich hier gerne arbeiten? Ein simples Gedankenexperiment, das Entscheidungsträgern den entscheidenden Schubs des Umdenkens geben kann.
Jetzt Farbe bekennen
Denn werden diese Fragen eher zögerlich beantwortet, könnte oder vielmehr sollte dies der Startschuss sein für Veränderung. Veränderung, die schon mit kleinen Dingen großes bewirken kann. So zuverlässig, praktisch nebst stabil Grau als eine Farbe der Verantwortung samt Basis zwecks Neues und Positives beispielsweise auch sein mag: Zu viel Neutralität vermag durchaus graue Haare wachsen zu lassen. Säulen, Wände, Leuchtkörper oder Stuhlbeine in gedeckten, angenehmen Farben integrieren, eröffnet potenziell ganz neue Welten. Es gilt jedenfalls neben dem Corporate Design unbedingt die Farbenlehre zu beachten. Naturtöne eignen sich hervorragend, während Rot mit Vorsicht zu genießen ist. Böden den sicherheitstechnischen Anforderungen entsprechend streichen oder folieren kann außerdem inspirierende Akzente setzen. Wenn es die Gegebenheiten der Räumlichkeiten zulassen, schaffen zudem Pflanzen eine ansprechende Atmosphäre. Vielfältig damit kombinieren lässt sich die Optimierung der Akustik. Dekorative Elemente wie schallschluckende Blumentöpfe, Deckenelemente oder Schreibtischtrenner sorgen für Ruhe, wo diese am meisten gebraucht wird.
Blaues Wunder nein
Fest steht, dass Raumgestaltung subjektiv ist. Es gilt daher, aus den Wünschen der Belegschaft, der Zielsetzung einer Umgestaltung, der Art der Arbeitsplätze ferner Tätigkeiten, Vorschriften sowie der Corporate Identity des Unternehmens ein maßgeschneidertes Konzept zu finden. „Wir alle verbringen viel Zeit in der Arbeit, ob im Büro oder Lager. Die Gratwanderung zwischen Design und rechtlichen Rahmenbedingungen für mehr Wohlbefinden mutig wagen, ist eine Win-Win-Situation für alle Seiten“, so die SCHÖNSTIL-Expertin.