Serie Special: Innovativ – Die Neuen Zeiten einfach proaktiv meistern

Ein attraktiver Wirtschaftsstandort ohne kompetente Fachkräfte? Undenkbar. Nadine Olipp über eine zukunftsfähige, europaorientierte Aus- und Weiterbildung in der Logistik im Lichte der Twin Transition sowie dem Fokus Mensch.

Stetig zunehmende Wettbewerbsintensität, permanente Änderungen der Rahmenbedingungen, steigende Anforderungen bei Digitalisierung, Nachhaltigkeit und dem Fokus Mensch in Logistiksystemen: Der Druck auf Logistik, Supply Chain und Operations Management wächst auch in der Industrie bereits seit einiger Zeit spürbar. Nadine Olipp vom Lehrstuhl Industrielogistik der Montanuniversität Leoben spricht über neue Ansätze in der logistischen Aus- und -weiterbildung, um die zukünftig geforderten Kompetenzen innerhalb der Ingenieurausbildung bestmöglich auf die neuen Anforderungen der Industrie auszurichten.

Mensch im Mittelpunkt
Während die Industrie 4.0 geprägt war von der Integration intelligenter digitaler Technologien in Produktions- und Logistikprozesse, stellt der nächste Evolutionsschritt die Logistik vor wiederum neue Herausforderungen. Denn die Industrie 5.0 ist nicht nur intelligent, sondern auch nachhaltig und human-zentriert. In die richtigen Kompetenzen zu investieren ist daher essenziell, um für Europa die Differenzierung von anderen Märkten auch zukünftig sicherzustellen.

EE4M
In produzierenden Unternehmen nehmen Ingenieure entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine zentrale Rolle ein. Das EU-Projekt EE4M „Engineering Excellence for the Mobility Value Chain“ fokussiert sich daher auf den steigenden Bedarf an Aus- und Weiterbildung von Ingenieuren, von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling und zurück in den Kreislauf. Ein Fokus liegt auf dem Operations Management als zentralem Tätigkeitsbereich, der aufgrund der „Twin Transition“ Digitalisierung plus Nachhaltigkeit signifikante Veränderungen zu erwarten hat. Die systematische Untersuchung der zukünftigen kompetenzbasierten Anforderungen durch Literaturanalysen, Fokusgruppen und Umfragen in der Industrie hat ein klares Bild zu den entscheidenden Kompetenzen ergeben. Besonders gefragt in der Logistik sind Skills in den Bereichen Data Management and Analysis, Projektmanagement, Nachhaltigkeit sowie Lifecycle Assessment. Auch in den Feldern Produktentwicklung und Produktionsmanagement, Entrepreneurship und Industrial Marketing Management sind die Anforderungen an benötigte Kompetenzen ähnlich gelagert.

Centres of Excellence
Auf Basis der entwickelten Kompetenzprofile werden nun neue Lehr- und Lernformate erstellt sowie Module und Kurse für eine europäische Online-Plattform entwickelt. In vier regionalen Kompetenzzentren der vier Partnerländer Österreich, Italien, Spanien und Griechenland sollen zudem ab 2025 mit einem breiten Bildungsangebot die Ingenieure der Zukunft aus- und weitergebildet werden. „Es ist enorm wichtig, auch in der Industrie nicht stehen zu bleiben, Trends zu erkennen und mit den Entwicklungen Schritt zu halten. Neben lebenslanger erstklassiger Aus- und Weiterbildung ist auch das gezielte Engagement in Forschungsprojekten ein Schlüssel zur Standortsicherung in Europa“, so Nadine Olipp.

Nadine Olipp

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Ideelle Partner der Kompetenzvernetzung Österreichs im Sektor Logistik