Logistikzentren und Postbasen bilden bei der Österreichischen Post das Rückgrat der Logistik. Geplant wird das Distributionsnetz nicht einfach „ins Gelbe hinein“, sondern anhand fundierter Prognosen, wie Daniela Reider spannend berichtet.
Logistisch wie nachhaltig stets nach vorne zu denken, ist einer der Grundpfeiler der Österreichischen-Post-Philosophie. Ziel ist es, nicht nur kurzfristige Lösungen zu finden, sondern sich mit zuverlässigen Vorhersagen solide aufzustellen, um für die Zukunft bestens gerüstet zu sein. Bereits seit einiger Zeit kümmert sich die Österreichische Post daher angesichts des enormen Paketmengenwachstums intensiv um den Ausbau der Logistikinfrastruktur. Auf Basis von Modellen und Analysen zur langfristigen Mengenprognose werden die Bedarfe mit den vorhandenen Kapazitäten abgeglichen, um das Delta entsprechend füllen zu können. Daniela Reider, Leiterin Prozesse & Infrastruktur Distribution, über die Faktoren der dahinterliegenden Standortentscheidungen.
Auf allen Ebenen
Im operativen Kerngeschäft bewegt sich die Österreichische Post auf zwei Netzebenen: die großen Logistikzentren plus kleinere regionale Postbasen. Während die landesweit neun Paket- und sechs Briefzentren schon sehr automatisiert operieren, funktionieren die knapp 230 Basen auf kleinerer Netzebene noch manueller. Die Sendungen werden täglich aus den Logistikzentren in die Postbasen geliefert, wo sie sortiert und schließlich zugestellt werden. Neue Standorte für die beiden Arten von Knotenpunkten werden stets in der konzeptiven Netzwerkplanung integriert, die sowohl die optimale Verkehrsanbindung als auch Flächenverfügbarkeiten sowie ideale Zustellwege einbezieht.
Die gelbgoldene Mitte
Beispiel dieser gelungenen Planung ist die Postbasis Mattersburg, die Mitte November offiziell eröffnet wurde. Sie löst die bisherigen Standorte Marz und Pöttsching ab, die den modernen Anforderungen – wie beispielsweise eine effiziente Möglichkeit zur LKW-Anlieferung – nicht mehr entsprachen. Aufgrund Platzmangels waren außerdem bereits Paketmengen an einen nahen Standort ausgelagert worden, die mit der neuen Basis wieder angesiedelt werden konnten. Grundlage der Entscheidung zur neuen prozessoptimierten Location war eine Netzanalyse, um das Gebiet gesamtheitlich zu optimieren. Die Standortwahl fiel mit Mattersburg auf die goldene Mitte zwischen den bisherigen Basen, die zudem als Bezirkshauptstadt dichtester Punkt der Region ist.
Gelb plus Grün
Bei der Umsetzung zählten in bewährter Post-Manier nicht nur reine Logistik-, sondern auch Nachhaltigkeitsaspekte. So kommen mehrheitlich E-Fahrzeuge zum Einsatz, die Dachbegrünung schafft zudem nicht nur ein Ökosystem, sie sorgt auch für ein angenehmeres Arbeitsklima im Gebäude und reduziert den Energieverbrauch. Dass die Basis noch vor der Adventszeit eröffnet wurde, war optimal für die bevorstehende Peak Season. Denn bereits seit Oktober schwingen die Paketmengen deutlich auf. „Wir konnten damit die Voraussetzung schaffen, damit unsere Kollegen bestmöglich arbeiten können, um gut durch die weihnachtliche Hochsaison zu kommen“, so Daniela Reider.
Mattersburg in Zahlen
- Jeden Tag werden rund 3.000 Pakete zugestellt, in der Hochsaison sogar mehr als 4.000 täglich
- Das Einzugsgebiet umfasst 22.650 Adressen
- Rund 60 Mitarbeiter
- 44 Elektro- und 3 Verbrenner-Fahrzeuge im Einsatz
- Täglich werden knapp 1.930 km in der Zustellung zurückgelegt
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