Die Österreichische Post hat im April 2024 erstmalig zwei E-LKW in Betrieb genommen. Was die beiden Fahrzeuge mit Fliegern zu tun haben und wie die ersten Wochen verlaufen sind? Thomas Fellner nimmt mit auf die Reis-E.
Nachdem bereits seit 2011 E-Fahrzeuge in der Zustellung eingesetzt werden, ist nun bei der Österreichischen Post erstmals auch die Transportlogistik elektrisch unterwegs. Zwei E-LKW pendeln seit April 2024 zwischen dem Logistikzentrum in Wien-Inzersdorf und dem Flughafen Wien-Schwechat, um internationale Sendungen abzuholen oder anzuliefern. Auch wenn die beiden Fahrzeuge speziell foliert, somit deutlich zu erkennen sind: Es handelt sich weder um Anschauungsobjekte noch Testfahrzeuge. Denn die Erprobung wurde schon in den letzten zwei Jahren erfolgreich absolviert, Pilot-Praxistest inklusive. Die E-LKW besitzen daher bereits die Reife für den tagtäglichen Einsatz, wie Thomas Fellner, Leiter Transportlogistik national, aktuell berichtet.
Zahlen Daten Fakten
Sechs Tage pro Woche verkehren die FM Electric von Volvo im Schichtrad, fast 24 Stunden am Tag. Aufgrund ihrer Stammstrecke liebevoll „Flieger“ genannt, sparen die neuen mit Grünstrom betriebenen E-LKW rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr ein. Die verwendete Konfiguration setzt auf ein 6×2-Fahrgestell mit Kofferaufbau plus Ladebordwand. Die Batteriekapazität von 540 Kilowattstunden (kWh) ermöglicht eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern, mit Hilfe eines Hyperchargers kann die Batterie in zweieinhalb Stunden vollständig aufgeladen werden. Am Standort Inzersdorf wurden dafür zwei Schnellladestationen installiert. Angetrieben wird der Volvo FM Electric von drei Elektromotoren mit I-Shift-Getriebe, die eine Dauerleistung von bis zu 490 Kilowatt (kW) und ein Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen ermöglichen.
Besonders gut gewählt
Eine besondere Challenge war es, für den Vergabeprozess die idealen Bewertungsfaktoren zu definieren, um am überschaubaren Markt das beste Equipment für den speziellen Einsatzzweck zu eruieren. Über Reichweite und Einsatzmöglichkeit kristallisierte sich unter einigen namhaften Anbietern schließlich Volvo heraus. Neben Tonnage plus Aktionsradius in optimaler Kombination fand die Österreichische Post damit einen Partner, der auch ihre hohen Kompetenz- und Qualitätsansprüche teilt. Die initial nicht zu eng gesteckten Rahmenbedingungen erlauben es zudem, den Grundnutzen Pendelverkehr um potenzielle weitere Einsatzmöglichkeiten zu erweitern.
Immer offen bleiben
Das Fazit der ersten Wochen ist ein positives in vielerlei Hinsicht. Sowohl in der Außenwahrnehmung als auch was den Eindruck der Mitarbeitenden sowie die technischen Faktoren betrifft haben die E-LKW sämtliche Erwartungen erfüllt. Sogar eingefleischte Fans des Dieselantriebs sind vom Komfort der neuen Fahrzeuge überzeugt: Geringere Vibrationen, leisere Geräuschkulisse, angenehmes Gleiten, überzeugende Beschleunigung. Die grundsätzliche Ausrichtung der Österreichischen Post bleibt trotz des erfolgreichen Einsatzes bestehen. „Die E-LKW erfüllen ihren Zweck bravourös. Dennoch sind wir gleichzeitig weiterhin offen, um im Zuge der Flottenerneuerung immer wieder innovative Technologien für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten und Fahrprofile zu erkunden“, so Thomas Fellner.
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