Die Österreichische Post ist nun auch in Innsbruck erfolgreich in die emissionsfreie Zustellung gestartet. Mit bewährtem Mut plus Einfallsreichtum im Tiroler „Zustell-Zehnkampf“ zwischen Stadt, Land und Berg, wie Matthias Hofmann berichtet.
Beeindruckendes Bergpanorama, romantische schmale Gassen, idyllische Schneelandschaften wie früher: Was Innsbruck-Besuchern ein Lächeln auf die Lippen zaubert, kann bei der Österreichischen Post in der Zustellung durchaus für Schweißperlen auf der Stirn sorgen. Denn Topografie, Klima sowie Architektur machen die fünftgrößte Stadt des Landes zu einem fordernden Gebiet, das sowohl urbane als auch ländlich-alpine Anforderungen vereint. In diesem „Zustell-Zehnkampf“ hat die Österreichische Post nun den grünen Schritt gewagt. Matthias Hofmann, Leiter Strategische Netzwerkplanung & -steuerung, über Hintergründe plus History.
In Fahrt gekommen
Anfang 2023 hat die Österreichische Post die emissionsfreie Zustellung in Innsbruck angekündigt, nun ist die Umstellung erfolgt: Ob Online-Bestellung, Behördenbrief oder Flugblatt, die 145 Fahrzeuge starke E-Flotte sorgt in jedem Fall für eine CO2-freie Zustellung. Pro Jahr werden in Innsbruck nun knapp eine Million Kilometer rein elektrisch zurückgelegt und somit knapp 100.000 Liter Diesel eingespart. Die Paketzustellung erfolgt direkt vom Logistikzentrum Tirol in Vomp aus. Briefe, Printmedien plus Werbesendungen werden von drei Zustellbasen im Innsbrucker Stadtgebiet zugestellt. 126 Ladestationen wurden für die ideale Abdeckung errichtet. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf rund vier Millionen Euro.
Klein für groß
Eine Stadt mit gewachsenen Strukturen – da reicht bereits eine einzige Engstelle, um große Zustellfahrzeuge auszubremsen. Auch in Innsbruck ist Platz rar gesät, dazu kommen Steigungen, raue Winter und teilweise weite Zustellstrecken. Bedingungen, die der E-Mobilität das Leben nicht unbedingt leichter machen. Dank stetiger Weiterentwicklung, höherer Reichweite, weniger Verbrauch und deutlich verbesserter Batterieleistung konnte die E-Mobilität nun aber auch in der Tiroler Landeshauptstadt Einzug halten. In den Umlandgemeinden, in denen für die ganzjährige Zustellung Allradfahrzeuge benötigt sind, werden erstmals zwei Zustellfahrzeuge mit dem erneuerbaren Treibstoff Hydrotreated Vegetable Oils (HVO) betankt. Elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge mit Allradantrieb sind am Markt derzeit noch nicht verfügbar.
1 zu 4.000
Mit Elektromobilität beschäftigt sich die Österreichische Post bereits seit mehr als zehn Jahren intensiv. Auch für das Projekt Innsbruck galt es, neben geeigneten Fahrzeugen vor allem für höchste Verfügbarkeit ein zuverlässiges Werkstätten-Netz in der Stadt sowie auf dem Land zu etablieren. In der jahrelangen Vorarbeit als Grundvoraussetzung für den Erfolg griff eine Vielzahl an Schlüsselfaktoren ineinander: verlässliche Partner, die richtigen Fahrzeuge an richtiger Stelle, die passende Ladeinfrastruktur. „Die Zeit zu handeln ist immer jetzt. Mit den vorhandenen Mitteln, auch wenn es vielleicht noch nicht die ultimative Komplettlösung ist“, so Matthias Hofmann. Schrittweise wuchs die E-Flotte schließlich durch Mut, positive Energie und ein engagiertes Team von einem bis auf heute über 4.000 Fahrzeuge insgesamt. Nachdem auch 2021 der große Praxistest mit über 200 E-Fahrzeugen in Graz erfolgreich verlief, war somit der Weg geebnet für den erfolgreichen Start der emissionsfreien Zustellung in Innsbruck.
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