Das B2B-Paketgeschäft ist hochanspruchs- wie verantwortungsvoll. Peter Umundum schildert exklusiv, was B2B plus B2C „Same Same But Different“ macht und was die Österreichische Post mit an die Spitze des Segments bringt.
Es besteht ein äußerst kompetitives Umfeld, das stets Challenges bereithält: das B2B-Paketbusiness. Seit 2007 ist die Österreichische Post zur etablierten B2C-Geschäftstätigkeit auch auf diesem heißen Pflaster sehr erfolgreich aktiv. Eine gute und richtige Entscheidung, wie Peter Umundum, Vorstandsdirektor Paket & Logistik, im Exklusivinterview verrät. Mit einem Marktanteil von gut 31 % befindet sich der Konzern heute ganz weit vorne bei der Geschäftskundenzustellung.
Verlässlich Sein Muss
Betrachtet man B2B neben B2C, gilt gewisser Weise „Same Same But Different“, denn vieles ist vergleichbar, manches wohlwissentlich aber auch signifikant verschieden. Zwar verschwimmen die beiden Segmente immer stärker, die entscheidenden Disparitäten bleiben gleichsam existent. Eine oft einfachere Übergabe an den B2B-Kunden steht der Herausforderung enormer Qualitätskriterien gegenüber. Denn können nachfolgende Prozesse beim Sendungsempfänger aufgrund fehlerhafter oder verspäteter Lieferungen nicht bedient werden, drohen möglicherweise Abbruch oder gar Verlust wichtiger Aufträge. Noch einen Schritt weitergedacht hängt, speziell den medizinischen Bereich betrachtet, gegebenenfalls Leben von einer funktionierenden Zustellung ab. Bester Service nebst Verlässlichkeit sind daher jeder Zeit absolutes Muss. Schließlich sind B2B-Abläufe schon wesentlich länger als im B2C durch Digitalisierung geprägt. Der Steuerung der Bedarfe sowie kurzfristiger Eingriffe mithilfe IT kommt daher zwecks Business eine definitiv höhere Bedeutung zu.
Quantität braucht Qualität
Um die beachtlichen B2B-Paketmengen auf gefordertem Qualitätslevel zu halten, setzt der Konzern im Kern auf ein starkes Personalherz, die treibende Kraft hinter umfangreichen Investitionen. Diese orientieren sich in erster Linie am Aufbau benötigter Kapazitäten durch die Aufrüstung aller Logistikzentren inklusive Postbasen ferner des Fuhrparks. Auch die technische Entwicklung plus neue Lösungen im 24/7-Bereich betrachtet das Unternehmen als enorm relevant, um Benchmark des B2B-Segments zu sein. Konkret bedeutet dies noch spezieller samt flexibler auf die Wünsche einzelner Branchen eingehen, seien es die Kühlung von Waren respektive individuelle Laufzeiterfordernisse. Zudem befasst man sich stetig mit neuen technologischen Trends: Drohnenzustellung, beispielhaft gebündelte größere Mengen nebst komplexeren Abgabesituationen oder autonomes Fahren. Letzteres vermag im Unternehmen außerdem bei gewissen Kundenschnittstellen, exemplarisch dem Rangieren von Wechselaufbaubrücken, echten Mehrwert zu realisieren. Voraussetzung dafür ist jedoch nicht nur die technische, sondern vorwiegend die rechtliche Realisierbarkeit.
Gelb bleibt Grün
Trotz des dynamischen Umfelds ist Peter Umundum überzeugt, dass in der Geschäftstätigkeit stets Platz für Nachhaltigkeit bleiben muss: „Hier unterscheiden wir nicht zwischen B2B versus B2C. Wir müssen in beiden Bereichen wachsen, Kapazitäten verfügbar machen und immer größere Volumina transportieren. Dennoch obliegt es uns, unsere CO2-Bilanz unvermindert zu verbessern“, skizziert der Vorstand.
Die Erreichung dieses Ziels beginnt bezüglich Neu- nebst Ausbauten der Standorte. Geprägt durch verbindliche Nachhaltigkeitsstandards wie der vollen Auslegung auf E-Mobilität Last-Mile oder den Einsatz von Wärmepumpen. Außerdem spielt Fotovoltaik eine maßgebliche Rolle. Relativ zur Gesamtflotte zählt die Österreichische Post europaweit als aktivster Nutzer der E-Mobilität ob des eigenen Fuhrparks. Mehr als ein Viertel der Fahrzeuge ist bereits elektrisch, verschiedene Fahrzeuggrößen inklusive Ladeinfrastruktur werden zugunsten künftiger Entwicklungen bedacht. Innercity kommen zudem moderne Zustellformen – Stichwort E-Bikes, Lastenfahrräder respektive andere Spezialgeräte – zum Einsatz. Ferner forciert das Unternehmen partnerschaftlich das Handlungsfeld der grünen Verpackung. Die möglichen Varianten eines Wertschöpfungshebels berücksichtigen Originalverpackungen ohne Überverpackung alternativ optimierte wiederverwendbare Lösungen.
Post Meets World
Die Dienstleistungen sind über die heimischen Grenzen hinaus gefragt, denn verglichen mit anderen Bereichen gilt der Trend zur Re-Regionalisierung im Paketgeschäft nur sehr eingeschränkt. Viele B2B-Kunden sind weltweit tätig, schätzen daher das mittlerweile zehn Länder umspannende Paketnetzwerk des heimischen Branchenprimus. „Wir sehen, dass die hohe Qualität, die wir im Land aufgebaut haben, verstärkt international gesehen und genutzt wird“, ergänzt Peter Umundum. Der global funktionierende Technologie- plus Know-How-Transfer sowie Vernetzung schaffen die Basis kontinuierlicher Optimierung: lokal entwickelte IT-Lösungen im Osteuropa-Einsatz, in der Türkei neu erprobte E-Fahrzeuge als Möglichkeit in der österreichischen Innercity-Logistik.
Bewusst Sein Fordernd
Zwar ist der Konzern äußerst technologieoffen ferner beweist man durchwegs Mut, exemplarisch das Testen alternativer Antriebsformen nämlich Wasserstoff, E-Fuels oder Biotreibstoffe, eine gewisse Besorgnis schwingt mit. Dringend benötigt wird Unterstützung der öffentlichen Hand, besonders im Schwerverkehr. So steil Lernkurve nebst intensiver Wille der Logistik auch sein mögen, zeitnahes Commitment ist der Knackpunkt für die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Initiativen.
Dass die Logistik, selbst hierzulande, hinsichtlich Wertschätzung der eigenen Leistungen definitiv noch ein Schäufelchen drauflegen müsste, steht für Peter Umundum zweifelsfrei fest. „Wir als ganzer Sektor dürfen und können durchaus selbstbewusster auftreten. Vor unseren Kunden wie der Politik. Die primär im Privaten verbreitete Wahrnehmung, Logistik koste nichts, ist trügerisch. Denn angemessenes Pricing ist nicht nur eine Qualitätszuschreibung, sondern gleichzeitig Voraussetzung, um weiterhin nachhaltig zu investieren“, appelliert der Vorstand abschließend.
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